Von allen Genüssen dieser Welt ist der Kaffee einer der ältesten. Die frühesten Aufzeichnungen, die die Existenz der dunklen Bohne belegen, stammen aus dem neunten Jahrhundert. Heute verteidigt der Kaffee seinen Status als Wachmacher, Genussmoment und Alleskönner mit Bravour. In zahlreichen Ländern haben sich ganz individuelle Spezialitäten entwickelt, die der dunklen Flüssigkeit immer wieder ein neues Gesicht verleihen. Wer mehr als nur schwarzen Kaffee am Morgen genießen möchte, findet daher ausreichend Gelegenheit zum Ausprobieren und Experimentieren.

Diese Spezialitäten sind besonders beliebt

Eine lange Liste offenbart sich Kaffeeliebhabern auf der Suche nach neuen und spannenden Spezialitäten. Manche Zubereitung hat es jedoch kaum zu internationalem Ruhm gebracht. So spielt der japanische Dosenkaffee „Kan kōhī“ nur in Asien eine Rolle und „Café de olla“, eine Spezialität aus Mexiko mit Eierschalen, Orange und Zimt, hat seinen Weg in die Kaffeeauswahl von Bars und Restaurants bis heute nicht gefunden. Bevor es an die wirklich ausgefallenen Genüsse geht, sollten Kaffee-Freunde daher zunächst die beliebteren Varianten kennen.

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Espresso gehört zu den beliebtesten Spezialitäten. (Quelle: Unsplash (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Rund 77.000 Tassen Kaffee trinkt der durchschnittliche Deutsche laut Statistik während seines Lebens. Als besonders beliebt und dementsprechend häufig konsumiert gelten die Spezialitäten

  • Lungo
  • Espresso
  • Cappuccino
  • Latte Macchiato

Der Lungo, auch Caffè lungo genannt, ist dem klassischen schwarzen Kaffee am ähnlichsten. Als verlängerte Variante des Espresso kommt er mit neunzig bis 120 Millilitern, gebrüht aus acht bis zwölf Gramm Kaffeebohnen, daher. Vor allem, wer seinen Kaffee weniger kräftig mag, wird den Lungo bevorzugen. Anders sieht das beim Espresso aus. Aus sieben Gramm Kaffeebohnen entsteht hier ein gerade mal dreißig Milliliter umfassender, sehr intensiver Genuss, der nur noch vom Ristretto übertroffen werden kann. Espresso gilt als optimal für den kurzen Genuss zwischendurch. Italiener genießen ihn nicht etwa im Sitzen am Tisch, sondern lassen es sich traditionell an der Bar schmecken. Wer seinen Espresso etwas milder schätzt, ist mit der „Macchiato“-Variante gut beraten.

Zeitgleich ist der Espresso die Basis für typisch italienische Cappuccino. Er kommt in eine ausreichend große Tasse und wird dann mit heißer Milch und Milchschaum ergänzt. Espresso, Milch und Schaum sollten dabei zu gleichen Teilen verwendet werden. Insgesamt umfasst der Cappuccino daher in der Regel 150 Milliliter. Noch milder und deutlich heller wird der Genuss mit Latte Macchiato. Rund 150 Milliliter Milch werden gründlich aufgeschäumt in ein hohes Glas gefüllt. Erst dann folgt der frische Espresso, der sich als hellbraune Schicht zwischen Milch und Milchschaum zeigt.

Espresso, Lungo, Latte Macchiato und Cappuccino sind Kaffeespezialitäten, die sich besonders stark etabliert haben. Daher wollen sich die wenigsten Kaffeeliebhaber darauf beschränken, diese Zubereitungen nur in Cafés zu genießen. Wer Spezialitäten auch zu Hause zubereiten möchte, sollte daher auf die passende Maschine setzen. Siebträger und French Press sind in diesem Zusammenhang zwar stilvoll, erfordern jedoch etwas mehr Zeit. Immer beliebter sind daher auch Kaffeevollautomaten, die verschiedene Spezialitäten eigenständig und in einem Schritt zubereiten. Worauf es bei Vollautomaten mit Milchsystem ankommt, erklärt küchengeräte-test.de.

Welche Milch für tollen Schaum?

Kaffeespezialitäten ohne Milchschaum sind undenkbar. Immerhin braucht es schon für zwei der beliebtesten Zubereitungen frischen Schaum, der sich nicht schon nach Sekunden wieder verflüssigen soll. Viele Kaffeeliebhaber fragen sich daher, wie wirklich guter Milchschaum entsteht und worauf es bei der Auswahl der Milch ankommt.

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Nicht nur die Optik, sondern auch der Geschmack ist bei Milchschaum wichtig. (Quelle: Unsplash (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Eiweiße spielen bei der Bildung eines viskosen Schaumes eine entscheidende Rolle. „Beim Aufschäumen gelangen Luftbläschen in die Milch. Die Bläschen bleiben nur stabil, wenn Milchproteine um sie herum eine geschlossene Membran bilden.“ (Quelle: http://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/milchschaum101.html) Dabei verdreifacht sich die Menge der Milch, was vor allem beim Abmessen passender Mengen berücksichtigt werden sollte. Dass Milchschaum jedoch nicht nur schön aussehen, sondern auch gut schmecken soll, liegt auf der Hand. Experten lassen sich bei der Wahl der Milch aus diesem Grund nicht auf entrahmte Varianten ein. Am besten schmeckt Milchschaum dann, wenn er aus Mich mit einem Fettgehalt von mindestens 1,5 Prozent besteht. Noch geschmackvoller und cremiger, zeitgleich aber auch ein wenig kalorienreicher, wird der Schaum mit 3,5-prozentiger Milch.

Das Problem mit der richtigen Milch für Milchschaum stellt sich auch Veganern. Die ethischen und häufig auch gesundheitlichen Gründe für den Verzicht auf Milch lassen Cappuccino und Latte Macchiato mit Kuhmilch-Schaum nicht zu. Wer dennoch nicht ohne Kaffeespezialitäten mit Milch verzichten möchte, kann laut utopia.de Sojamilch verwenden.

Außergewöhnliches für Experimentierfreudige

Es muss nicht gleich ein Kopi Luwak sein, wenn Kaffeegenuss abseits gewohnter Pfade gesucht wird. Auch aus gewöhnlichen Bohnen lassen sich spannende Spezialitäten zaubern, mit denen auch Gäste verwöhnt werden können.

Einen guten und schonenden Einstieg in die besondere Welt der Kaffeespezialitäten bietet der Americano. Er unterscheidet sich optisch nicht vom Caffè Lungo, zeigt sich jedoch deutlich milder. Dies liegt daran, dass für einen traditionellen Americano ein Espresso aufgebrüht und anschließend mit mindestens der doppelten Menge heißen Wassers aufgegossen wird. Entstanden sein soll der Americano, als Soldaten aus den USA im Zweiten Weltkrieg nach Italien kamen. Der dort servierte Espresso war nicht vergleichbar mit dem eher milden Kaffee aus Amerika, weswegen die Italiener ihn mit Wasser streckten.

Der nächste besondere Genuss kommt aus Teneriffa. Mit dem Barraquito wagen sich Kaffeegenießer gleich mehrfach auf neues Terrain, denn hier wird der klassische Espresso in ein Glas mit süßer Kondensmilch gefüllt und erhält durch einen Schuss Likör 43 oder Tia Maria anschließend eine alkoholische Note. Den Abschluss des Barraquito bildet dann ein wenig geriebene Zitronenschale, die mit Milchschaum bedeckt wird.

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Der Affogato ist das perfekte Dessert für Kaffee-Fans. (Quelle: sharonang (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Die dritte Kaffeespezialität im Bunde der Besonderheiten ist der Affogato al caffè. Auch hier bildet ein gewöhnlicher Espresso die Basis, wird jedoch über eine Kugel Vanilleeis in die Tasse gegossen. Das Eis schmilzt nur sehr langsam, weswegen es sich beim Affogato um ein gutes Dessert als Alternative zum normalen Kaffee nach dem Essen handelt. Wer ein wenig experimentieren möchte, verwendet statt Vanilleeis andere Varianten wie Haselnuss, Stracciatella oder Pistazie.

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