Treibhauseffekt und Klimaerwärmung sorgen dafür, dass sich immer mehr Menschen Gedanken um ihre Lebensmittel machen. Das gilt auch für den täglichen Kaffee. Wo kommt er her? Wie wird er produziert?

Fair-Trade – Zwei Fliegen mit einer Klappe

Beim Fair-Trade geht es in erster Linie um den Schutz des Herstellers. Kaffee beispielsweise wird von vielen Kleinbauern in der dritten Welt angebaut. Diese erhalten in der Regel nur einen Hungerlohn für ihre Arbeit, müssen in vielen Fällen von weniger als zwei Dollar pro Tag leben. Hinzu kommt, dass sie Preisschwankungen am Weltmarkt hilflos ausgeliefert sind. Fair-Trade Organisationen setzen sich dafür ein, dass auch diese Kleinbauern eine faire Bezahlung erhalten, die unabhängig von Preisschwankungen ist. Fair gehandelter Kaffee ist aber auch gesünder, denn die Produzenten verpflichten sich dazu, auf verschiedene Pestizide zu verzichten. Etwa 65 Prozent aller Fair-Trade Kaffeesorten fallen auch in die Bio-Sparte. Damit ist dieser Kaffee nicht nur sozialer, sondern in den meisten Fällen auch gesünder.

Welche Vorteile bietet Fair-Trade Kaffee den Herstellern?

Fair-Trade Produkte sind üblicherweise teurer als gewöhnliche Waren. Beim Kaffee macht der Preisunterschied etwa 50 Cent aus. Wer fair gehandelten Kaffee kauft, unterstützt damit jedoch aktiv Kleinbauern in Entwicklungsländern. Die festgelegten Preise, die die Hersteller unabhängig von Preisschwankungen erhalten, bieten ihnen Sicherheit und eine Planungsgrundlage für künftige Investitionen. Da die Bauern verpflichtet sind, mindestens ein Viertel ihrer Fair-Trade Prämie in Qualität und Produktivität zu investieren, profitiert auch der Endverbraucher wieder von dem höheren Preis. Darüber hinaus bietet der Zusammenschluss in Fair-Trade Kooperationen unter anderem noch folgende Vorteile für die Kaffee-Produzenten:

  • Zugang zu Beratung
  • Höhere Chancen auf Kredite
  • Unterstützung bei Missernten

Fair-Trade wird immer beliebter

Neben den vielen etablierten Fair-Trade Siegeln haben mittlerweile viele Marken ihre eigenen Fair-Trade Produkte auf den Markt gebracht. Die Fülle an unterschiedlichen fair gehandelten Kaffeeprodukten zeigt, dass der Verbraucher sich immer mehr um die Herkunft des koffeinhaltigen Heißgetränks kümmert. Fair-Trade hat deshalb auch Einzug in Supermärkte, Discounter und Online-Handel gefunden und ist nicht länger nur in Reformhäusern zu finden.

Kritik an Fair-Trade

Fair gehandelter Kaffee muss immer wieder Kritik über sich ergehen lassen, einige auch nicht ganz unbegründet. Der hartnäckigste Kritikpunkt ist, dass der Aufpreis für Fair-Trade Produkte nicht beim Kleinbauern ankommt. Das stimmt nur bedingt. Zwar kommt der Aufpreis tatsächlich nicht zu 100 Prozent beim Hersteller an, er erhält aber zweifellos mehr Geld als unter den sonst üblichen Bedingungen.

Fazit

Fair-Trade Kaffee ist auf vielen verschiedenen Ebenen eine gute Wahl. Obwohl in erster Linie die Kleinbauern in Entwicklungsländern unterstützt werden sollen, schont fair gehandelter Kaffee aufgrund seiner Auflagen auch die Umwelt. Das Verbot bestimmter Pestizide kommt wiederum dem Endverbraucher zugute, der sich über einen unbelasteten Kaffee freuen darf.

Bild: ©WavebreakMediaMicro – Fotolia.com

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