Wenn es morgens schnell gehen muss, weil die Arbeit ruft oder wenn aus anderen Gründen nicht viel Zeit für das Aufbrühen eines Kaffee ist, dann fällt die Wahl oft auf den sogenannten Instant Kaffee. Dabei handelt es sich um eine „Blitzvariante“ des beliebten und koffeinhaltigen Heißgetränks. Der Kaffee wird in getrockneter Form, in vielen Sorten und von zahlreichen Händlern angeboten. Von der Bioqualität bis hin zum preisgünstigen Standardprodukt vom Discounter ist die Bandbreite groß und lässt viel Spielraum zum Ausprobieren, Entdecken und Genießen. Seinen Namen verdankt der Kaffee der Einfachheit seiner Zubereitung. Instand heißt nichts anderes als „schnell“, „direkt“ oder „sofort“. Wer einen solchen Kaffee in die Tasse zaubern möchte, muss tatsächlich nicht viel tun und nicht lange warten. Zunächst wird eine passende Portion des Pulvers in die Tasse gegeben, anschließend heißes Wasser darüber gegossen. Nun noch kurz umrühren – und fertigt ist der oft sehr leckeren Kaffee im Instantformat.

Wie wird Instant Kaffee hergestellt?

Wer wissen möchte, wie Instant Kaffee produziert wird und welche Eigenschaften dieses Getränk prägen, sollte sich mit der exakten Begriffsdefinition befassen. Viele Menschen denken heute, jedes kaffeehaltige Getränk, das sich mithilfe etwas heißen Wassers in eine „Kaffeespezialität“ verwandeln lässt, sei ein Instantkaffee. Doch weit gefehlt – der eigentliche Instantkaffee ist ein reiner Kaffeeextrakt. Er entsteht aus Kaffee und beinhaltet keine weiteren Zutaten wie zum Beispiel Süßungsmittel, Milchpulver, Aromastoffe oder Geschmacksverstärker. Um diesen Instant Kaffee herzustellen, werden von einer Kaffeerösterei oder einem anderen Kaffee verarbeitenden Unternehmen vier Schritte durchgeführt.

Schritt eins ist das Rösten und das Mahlen des rohen Kaffees

In dieser Stufe hat der Instant Kaffee noch viel beziehungsweise alles mit einem gewöhnlichen Kaffee gemeinsam. Beim Mahlen muss jedoch schon eine gewisse Achtsamkeit walten, denn hier sollte eine recht grobe und sehr gleichmäßige Konsistenz entstehen. Dies ist wichtig, damit die nächsten Schritte optimal ablaufen können.

Der zweite Schritt ist das Extrahieren der Substanzen aus dem vorgemahlenen Kaffee

Hierbei wird eine Trinkwassersorte genutzt, die sehr arm an Kalk ist. Um diesen Schritt richtig durchführen zu können, sind ausgeklügelte Maschinensysteme notwendig, die sogenannten Extraktionssäulen oder Perkolatorenbatterien. Die hohen Säulen – sechs an der Zahl – füllen die Instant-Kaffee-Hersteller nun mit Kaffee und geben das Wasser mit einer bestimmten Temperatur, in einer genau festgelegten Frequenz und mit dem richtigen Druck hinzu. Während dieses zweiten Schritts entsteht der sogenannte Dünnsaft, der in den nächsten Schritt übernommen werden kann. Er enthält die feinen Kaffeearomen.
Schritt drei beinhaltet das Konzentrieren des gewonnenen Extrakts. Der dünne Saft wird zu einem Kaffeedicksaft, indem das enthaltene Wasser zu einem großen Teil wieder herausgezogen wird. Dies erfolgt in der Regel mit einem ausgeklügelten Temperatursystem, denn der Dünnsaft wird so stark gekühlt, dass das Wasser beziehungsweise das daraus entstehende Eis kristallisiert. Nun lässt es sich von dem Kaffeeextrakt trennen.

Der letzte und vielleicht auch wichtigste Schritt ist nun das Trocknen des Extrakts

Hierbei stehen den Produzenten verschiedene Varianten zur Verfügung, nach denen sie vorgehen können: das Sprühtrocknen, die Agglomeration und die Gefriertrocknung. Die erste Variante findet in einem sogenannten Trockenturm statt. In diesem wird das Konzentrat versprüht, das Wasser verdunstet, es entstehen feinste Kaffeekügelchen. Bei der Agglomeration dagegen wird das Sprühtrocknungsverfahren noch weiter perfektioniert. Nach dem Trocknungsvorgang sprüht man die Kügelchen noch einmal ein, sodass die beliebten und bekannten Kaffeekörnchen entstehen. Last, but not least stellt die Gefriertrocknung eine Alternative dar. Durch das extrem schnelle Abkühlen bleibt sehr viel vom ursprünglichen Aroma enthalten.

Ist Instant Kaffee gesund oder ungesund?

Der wie oben beschrieben hergestellte Instant Kaffee ist nicht mehr oder weniger gesund als herkömmlicher Kaffee, den man beispielsweise in der Filterkaffeemaschine zubereitet. Kommen allerdings Zusätze ins Spiel und handelt es sich um ein Instant-Kaffee-Getränk mit außergewöhnlichen Aromen und Zusätzen, kann das Ganze schon anders aussehen. Hier ist es also wichtig, auf die Zutatenliste zu achten. Alle künstlichen Zusatzstoffe können den Genuss schmälern oder unliebsame Folgen für die Gesundheit mit sich bringen. Welche Hersteller besonders viele dieser Stoffe beimischen und bei welchen Produkten eher „die pure Natur“ enthalten ist, lässt sich den Hinweisen der Hersteller und den vorgeschriebenen Zutatenlisten entnehmen. Darüber hinaus ist es eine gute Idee, sich durch unabhängige Tests einen schnellen Marküberblick zu verschaffen, bevor man neue Kaffeesorten ausprobiert.

Hat Instant Kaffee besonders viele Kalorien?

Ein einfacher Instant Kaffee, dem kein Zucker und kein Milchpulver zugesetzt wurden, hat auch keine Kalorien. Hier verhält es sich ebenso wie mit dem normalen „schwarzen“ Kaffee, den man sich mit der Padmaschine, der Filtermaschine oder dem Voll- oder Kapselautomaten zubereitet. Wenn Mixgetränke oder sogenannte „Kaffeespezialitäten“ in Instantform auf den Tisch kommen, lohnt sich allerdings wieder der Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe. Süßstoffe und Zucker treiben den Kaloriengehalt oft erstaunlich hoch und können das Instantgetränk auf eine „Zuckerstufe“ bringen wie so manch einen süßen Durstlöscher aus dem Limonadenregal.


 

Foto: © von Lieres – Fotolia.com

Author: