Kaffee und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit

Ist Kaffee gesund?

Ist Kaffee gesund?

Einen Kaffee zu trinken, egal ob morgens, mittags oder abends, ist in Deutschland quasi Volkssport. Die Deutschen trinken mehr Kaffee als je zuvor und da spielt es keine große Rolle, ob der Kaffee aus dem Kaffeevollautomaten, einer normalen Kaffeemaschine oder direkt vom Bäcker stammt. Besonders letzterer ist als „Coffee to go“ besonders beliebt. Im Schnitt verbraucht jeder Deutsche pro Kopf im Jahr ungefähr 7,3 Kilogramm Kaffee – wohlbemerkt mit der Tatsache, dass hier auch alle Nicht-Kaffeetrinker in die Rechnung mit einbezogen werden. Obwohl wir soviel Kaffee trinken, wissen wir doch erstaunlich wenig über den Kaffee an sich und über seine Wirkung. Außerdem häufen sich bei längerem Nachdenken einige Fragen auf, für die man (normalerweise) nicht direkt die Antwort kennt. Wie wirkt Kaffee? Wieviel Kaffee am Tag ist gesund bzw. ungesund? Ist Kaffee mit Milch wirklich besser für den Magen? Bei welchen Krankheiten bzw. wann generell sollte man lieber vom Kaffeetrinken absehen? Was passiert bei zu hohem Kaffeekonsum? Wie lange wirkt Kaffee im menschlichen Körper und ab welchem Alter sollte man Kaffee trinken? Und wie wirkt sich der Kaffeekonsum bei Sportlern aus? Die Antworten auf diese Fragen werden wir Ihnen in den nächsten Absätzen geben. Klar ist bereits jetzt: Kaffee ist ein wichtiger Bestandteil der berufstätigen Bevölkerung. Bei solch hohen Verzehrmengen sollte es jedem klar sein, dass der Kaffee unter Umständen bereits große Auswirkungen auf unser tägliches Leben hat. Wie genau das der Fall ist und welche Antworten wir auf die oben genannten Fragen haben, können Sie in dem nachfolgenden Text nachlesen.


Für viele unverzichtbar: Der tägliche Kaffee

Für viele unverzichtbar: Der tägliche Kaffee

Inhaltsverzeichnis

  1. Wieviel Kaffee am Tag ist gesund bzw. ungesund?
  2. Was genau passiert bei zu hohem Kaffekonsum?
  3. Bei welchen Krankheiten bzw. wann generell hat der Kaffeekonsum negative Auswirkungen?
  4. Macht die Milch im Kaffee diesen magenschonender?
  5. Wie lange dauert es bis Koffein wirkt bzw. wie lange braucht der Körper, um Koffein abzubauen?
  6. Ab welchem Alter ist es gesundheitlich unbedenklich, Kaffee zu trinken?
  7. Wie genau wirkt sich der Kaffeekonsum bei Sportlern aus?

Wieviel Kaffee am Tag ist gesund bzw. ungesund?

Die Menge macht das Gift – wer kennt diesen Spruch nicht? Sicher ist: Wer in Maßen und nicht in rauen Mengen Kaffee konsumiert, ist auf der sicheren Seite. Im Gegenteil: Unter bestimmten Bedingungen kann es sogar vorkommen, dass der mäßige Verzehr von Kaffee gesundheitsfördernd wirkt. Bei ein bis maximal drei Tassen am Tag nehmen die Vorteile des Kaffeeverzehrs die Überhand. Besonders erwähnenswert sind dabei die Antioxidantien. In Studien wurde dabei entdeckt, dass sogar der überwiegende Teil aller für den Menschen physiologisch verwertbarer Antioxidantien aus dem Genuss von Kaffee stammt. Ein durchschnittlicher Amerikaner nimmt pro Tag ungefähr 1.300 mg Antioxidantien aus dem Genuss von Kaffee zu sich, durch Bananen z. B. nur 76 mg. Das zeigt sehr deutlich, wie wichtig Kaffee sogar für die Gesundheit des Menschen sein kann. Besonders wichtig sind dabei, wie oben schon erwähnt, die Antioxidantien, die sich im Kaffee befinden. Antioxidantien sind sogenannte Radikalfänger, die im Organismus reaktive Sauerstoffspezies (auch Sauerstoffradikale genannt) inaktivieren. Es wird vermutet, dass diese Radikale im direkten Zusammenhang mit dem Alterungsprozess im Allgemeinen und dem Entstehen von Krankheiten im Besonderen stehen. Darunter befinden sich viele Krankheiten, die besonders in der „westlichen Welt“ auftreten, wie zum Beispiel Krebs (Brust, Blase, Niere, Darm und Leber), Altersdiabetes, Alzheimer und Parkinson. Ein weiterer Vorteil von Kaffee: Kaffee gilt als ein wichtiger Basenspender. Viele Menschen leiden unter Sodbrennen, was zum einen durch eine falsche und zu säurehaltige Ernährung, zum anderen aber auch durch verschiedenste Krankheiten entstehen kann. Durch einen normalen Kaffeekonsum hilft der Mensch dem Körper, die überflüssigen Säuren auszuscheiden. Dabei sollte allerdings auch erwähnt werden, das die Röstung der Kaffeebohne und die Zubereitung des Kaffees eine wichtige Rolle spielen. Generell gilt, dass der Kaffee aus der Robustabohne generell säurereicher ist. Bei Robustakaffeebohnen liegt der Koffeingehalt ungefähr doppelt so hoch wie bei Arabicakaffeebohnen, allerdings ist auch der Säureanteil doppelt so groß. Bei der Zubereitungsart sollte man besonderen Wert darauf legen, dass der Kaffee möglichst schnell durchläuft. Nur wenn der Kaffee kurz gebrüht wird, können sich die säurehaltigen Bestandteile nicht gut lösen und in den Kaffee übergehen. Daher empfehlen wir für eine besonders säurearme Verzehrmöglichkeit (zugegebenermaßen, so paradox das auch klingen mag) den Verzehr von Espresso. Die eigentliche Zubereitung von Espresso dauert meistens nicht länger als 20 Sekunden und eignet sich daher besonders, wenn man einen säurearmen Kaffee zu sich nehmen möchte.

Kaffee und Koffein als Muntermacher

Kaffee als Muntermacher

Kaffee als Muntermacher

Besonders beliebt ist Kaffee allerdings besonders als eine Art „Alltagsdroge“. Kaffee ist wahrscheinlich der beliebteste Wachmacher überhaupt und wird meistens immer dann eingesetzt, wenn man der Müdigkeit vorbeugen bzw. einen Riegel vorschieben möchte. Der Genuss von Kaffee belebt und das in dem Kaffee enthaltende Koffein blockiert Rezeptoren im Körper, weshalb es zu einer vermehrten Ausschüttung von Dopmain kommt. Die meisten Menschen kennen dopaminhaltige Medikamente, das bekannteste hört auf den Markennamen „Ritalin“ und wird für die Behandlung von ADHS-Patienten eingesetzt. Die konzentrationsfördernde Wirkung von Kaffee wurde dabei nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis bestätigt. So zeigten Untersuchungen im Magnetresonanztomografen deutliche Aktivität in den Hirnarealen, die für das Kurzzeitgedächtnis zuständig sind.

Zusammenfassend seien hier noch einige Studien erwähnt. Die CALM-Studie („Coffee and Lipotrotein Metabolism Study“) stellte in dem Jahr 2005 fest, dass koffeinhaltiger Kaffee keine negativen Auswirkungen auf die gemessenen Parameter wie Blutdruck, Pulsfrequenz, BMI (Body-Mass-Index), Blutzuckerspiegel, Insulinmenge und verschiedene Bluttfettwerte. Bei dieser Studie wurde sogar festgestellt, dass der Verzehr von entkoffeinierten Kaffee die negativen Blutfettwerte (Lipoproteinwerte und freie Fettsäuren) ansteigen ließ, wohingegen die koffeinhaltige Version des Kaffees die positiven Bluttfettwerte ansteigen ließ. Dabei sollte auch erwähnt werden, dass die CALM-Studie eine klinische Studie war, die den hohen Ansprüchen an Transparenz und Ordnungsmäßigkeit der Durchführung gerecht werden konnte. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen auch zwei weitere Studien. Die eine wurde an 45.000 amerikanischen Männern und die andere an 20.000 Finnen durchgeführt und zeigte ebenfalls, das der Kaffeekonsum keinerlei Auswirkung auf koronare (Herzkrankheiten) oder zerebrale (Gehirnkrankheiten) vaskuläre Krankheiten mit sich bringt. Die Autoren der Studie fanden sogar die höchste Sterberate bei Männern, die gar keinen Kaffee tranken. An einer weiteren Studie mit 120.000 Teilnehmern wurde festgestellt, dass der Verzehr von Kaffee sogar eine schützende Wirkung vor Diabetes Melitus Typ 2 hat. Die Kaffeetrinker, die mehr als sechs Tassen am Tag tranken, hatten ein 50% geringeres Risiko an Diabetes Melitus Typ 2 zu erkranken als Nichtkaffeetrinker. Ob dieser positive Effekt nun einzig und allein auf die Inhaltsstoffe des Kaffees (Koffein, Kalium, Antioxidantien etc.) oder doch eher auf eine ganz andere Lebensweise der Kaffeetrinker zurückzuführen sei, konnte allerdings nicht abschließend geklärt werden.

Ein weiterer Vorteil von Kaffee ist die sehr gute Nährstoffbilanz. Wenn man sich wachhalten möchte, etwa weil man gerade eine lange Autofahrt vor sich hat oder noch viel Arbeit erledigen muss, empfiehlt sich die Tasse Kaffee mehr als ein Energydrink. Der Kaffee ist ein hundertprozentiges Naturprodukt, was man von Energydrinks nicht behaupten kann. In diesen stecken außerdem nicht selten viel Zucker oder Süßungsmittel. Daher kann man eine Zwischenmahlzeit schon mit einem Energydrink gleichsetzen (beide ungefähr 200 – 300 kcal). Eine Tasse Kaffee hingegen hat einen Nährwert von lediglich 10 kcal. Der viele Zucker in den Energydrinks verstärkt zwar für kurze Zeit das Wachheitsgefühl, dafür ist allerdings die Tiefphase, nachdem der Körper mithilfe des Insulins den Zucker abgebaut hat, umso größer. Beim Kaffee tritt das natürlich nur dann auf, wenn man den Kaffee bewusst süßt. Außerdem hat der deutsche Staat eine Regelung getroffen, nach welcher in einem Energydrink höchstens 32 mg Koffein pro 100 ml Getränk enthalten sein dürfen. Je nach Zubereitungsform liegt die „Koffeindichte“ um ein Vielfaches höher. Eine Tasse Filterkaffee hat ca. 200 mg Koffein, dafür müsste man mindestens 625 ml Energydrink trinken. Im Vergleich zu den gängigen Energydrinks schneidet der Kaffee also hervorragend ab und geht als klarer Gewinner vom Platz.

Sehr bezeichnend ist auch die Zusammenfassung des Deutschen Grünen Kreuzes, das 2009 sagte, dass der Verzehr von drei, vier oder mehr Tassen Kaffee am Tag deutliche positive Auswirkungen auf die inneren Organe hat. Wobei es bei manchen Krankheiten sogar passieren kann, das der Verzehr von Kaffee einen vorbeugenden bzw. sogar schützenden Effekt haben kann. Dieser Meinung können wir uns nach unserer Recherche ebenfalls anschließen. Ausnahmen bestätigen allerdings ebenso wie der Spruch „Die Menge macht das Gift“ die Regel. Wer es mit dem Verzehrmengen von Kaffee übertreibt, kann unter Umständen auch die negativen Auswirkungen des Kaffees zu spüren bekommen.

Wieder nach oben

Was genau passiert bei zu hohem Kaffekonsum?

Kaffee steht dennoch immer noch unter dem Verdacht viele Mediziner, bestimmt Krankheiten zu fördern bzw. erst entstehen zu lassen. Aufgrund der mitunter sehr hohen Menge Koffein kann es zu Herzrasen kommen. Besonders dann, wenn man plötzlich eine ansonsten nicht übliche hohe Menge Kaffee auf einmal zu sich nimmt. Eine Tachykardie (auch „anhaltend beschleunigter Puls“ genannt) ist allerdings nicht unbedingt etwas Besonderes. Jeder Sportler kennt das Gefühl, wenn das Herz aufgrund der hohen Belastung schneller schlagen muss, damit weiterhin die Extremitäten mit genügend Sauerstoff versorgt werden. Man spricht dabei bereits ab einem Puls von 100 Schlägen die Minute von einer Tachykardie. Bei Kleinkindern ist allerdings ein Ruhepuls von 100 Schlägen die Minute normal. Da die Herzen von Kleinkindern noch relativ klein sind, müssen diese auch schneller schlagen, um die benötigte Menge Blut und Sauerstoff durch den Körper zu befördern. Ein zu hoher Kaffeekonsum kann allerdings auch zu Unruhe, Tremoren und Angstzuständen führen. Unruhe (oder auch Nervosität) äußert sich meistens für den Außenstehenden durch besonders schnell Augenbewegungen, Hin- und Herlaufen, eine unruhige Armhaltung, eine veränderte Stimmlage und schnelleres und weniger kontrollierte Sprechen, Herzrasen (Tachykardie), Zittern und Schweißausbrüche. Als Kaffeekonsument wird man bei einer „zu hohen Dosierung von Koffein“ diese Symptome schnell bemerken und sollte sich dann auch eingestehen, dass diese auf den zu hohen Konsum zurückzuführen sind. Es können allerdings auch Tremore auftreten. Ein Tremor wird als ein unwillkürlich rhythmisch zusammenziehender Muskel bezeichnet. Viele Menschen in Deutschland kennen das, wenn sich zum Beispiel ein Finger von alleine bewegt. Es gibt viele Arten von Tremoren, wobei der am häufigsten vorkommende Tremor, der physiologische Tremor, bei jedem gesunden Menschen mal auftreten kann. Genau dieser Tremor wird durch äußere Reize ausgelöst, wobei ein Grund dabei ein erhöhter Kaffeekonsum ist. Weitere Faktoren sind Angst, Schmerzen, Muskelüberanstrengung und Kälte. Ein weiteres häufig auftretendes Symptom einer Kaffeeüberdosierung ist die Gedankenflucht, welches eine besondere Form der Denkstörung darstellt. Als eine Denkstörung bezeichnet man im Allgemeinen eine Beeinträchtigung des Denkvorganges durch eine psychische oder neurologische Krankheit. Auslöser für eine Denkstörung können aber auch Medikamente oder andere Stoffe sein, darunter auch Koffein. Bei der Gedankenflucht als Spezialfall kommt es bei dem Betroffenen vor, dass dieser zwar über ein gesteigertes Denktempo verfügen kann, allerdings schwirren soviele verschiedene Gedanken durch den Kopf, das man kaum zur Ruhe kommt. Die Gedanken hängen dabei meistens lose zusammen und die Gedanken wechseln damit relativ sprunghaft. Diese Form der Gedankenflucht kommt besonders häufig bei Amphetaminen und nach Cannabiskonsum, aber auch nach Koffein- oder Alkoholkonsum vor.

Schlafstörungen aufgrund des Koffeinkonsums

Zu hoher Koffeinkonsum verursacht oftmals Schlafstörungen

Zu hoher Koffeinkonsum verursacht oftmals Schlafstörungen

Sehr häufig berichten Konsumenten von Kaffee auch über Schlaflosigkeit. Dies ist logisch, da der im Kaffee enthaltende Stoff Koffein ungemein wach macht und die Konsumenten daher nicht schlafen können. Paradoxerweise kann man allerdings auch das genaue Gegenteil beobachten. Kaffee hat eine zuerst beruhigende Wirkung. Das Schlafzentrum im Kopf wird in den ersten 15 Minuten nach dem Konsum eines Kaffees besser durchblutet, weshalb Konsumenten in dieser Zeit besonders gut einschlafen können. Wenn man allerdings nicht innerhalb dieses relativ kurzen Zeitraumes einschlafen kann, riskiert man wieder in die Schlaflosigkeit zurückzufallen. Diese Form der Beruhigung wird allerdings sogar zunehmend in Krankenhäusern eingesetzt, wobei besonders bei älteren Menschen zusätzliche Vorteile entdeckt wurden. Da das Koffein im Kaffee nach dem Einschlafen dennoch wirkt, verhindert das Koffein wirkungsvoll ein zu starkes Absinken der Atemfrequenz der Patienten, wodurch die Schlafqualität mitunter erheblich von profitieren kann. Es gibt außerdem ebenfalls Studien die belegen, dass der Verzehr von koffeinhaltigen Getränken (daher Kaffee im Besonderen) einen harntreibenden Effekt hat. Das ist allerdings eine eher weniger drastische Nebenwirkung von Koffein. Eine besonders schlimme Nebenwirkung bei der Überdosierung von Koffein ist die Abhängigkeit.

Wie bei den meisten anderen Stoffen gewöhnt sich der menschliche Körper auch an zunehmend höher werdende Mengen Koffein. Der Körper fährt seine eigene Produktion von Dopamin freisetzenden Stoffen immer weiter zurück und der Konsument wird zunehmend abhängiger von Kaffee. Bei einer Entwöhnung kann es dann passieren, das vermehrt starke und anhaltende Kopfschmerzen, Erschöpfung, Energieverlust, verminderte Wachsamkeit und Schläfrigkeit als Folgen des Entzuges auftreten. Außerdem kann es in besonderen Fällen auch zu generell erhöhter Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen und eine depressive Grundstimmung kommen. Einige berichten sogar von grippe-ähnlichen Symptomen. Die Symptome der Entwöhnung setzen meistens nach 12 bis 24 Stunden nach der letzten Tasse Kaffee ein (12 Stunden ist auch die Zeit, die ungefähr zwischen der letzten Tasse Kaffee des einen und der ersten Tasse Kaffee des nächsten Tages liegt) und erreichen nach ungefähr nach 20 bis 51 Stunden das Symptommaximum. Insgesamt kann der gesamte Entzug zwischen zwei und neun Tage dauern. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, auf seinen Konsum zu achten, da es bereits bei kleinsten Mengen Koffein wieder zu einem Rückfall kommen kann.

Gerade Frauen mit PMS (prämenstruellen Syndrom) können ihre Symptome lindern, wenn Sie ihren Kaffeekonsum verringern. Bei einer PMS kommt es vor dem Einsetzen der Menstruation bereits zu den unterschiedlichsten Symptomen, wobei man sagen muss, dass die Krankheit noch nicht genau erforscht ist. Es wird allerdings geschätzt, dass ein Großteil der Frauen unter der PMS mit unterschiedlichen Intensitätsgraden leiden. Symptome sind Schwellung und Empfindlichkeit der Brust, Blähbauch, Gewichtszunahme, Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Depressionen, Müdigkeit und Angstzustände. Die verringerte Aufnahme von Kaffee lindert vor allem die Reizbarkeit und die Brustempfindlichkeit teilweise erheblich.

Wir empfehlen jedem: Besonders aufgrund der mitunter widersprüchlichen Aussagen zu den Auswirkungen des Kaffeekonsums (Ist der Konsum gut oder schlecht?) ist es fundamental wichtig, auf seinen Körper zu hören. Wenn die negativen Symptome nach drei Tassen einsetzen, sollten Sie eher versuchen, weniger als drei Tassen am Tag zu trinken. Außerdem kann es besonders im Urlaub angebracht sein, auf die tägliche(n) Tasse(n) Kaffee zu verzichten und seinem Körper auch in dieser Hinsicht eine Auszeit zur Regeneration zu können. Die Dosis macht das Gift, die genaue Dosis variiert allerdings von Mensch zu Mensch stark. Nach dem „kleinen Entzug“ werden Sie allerdings schnell die positiven Auswirkungen bemerken. Sie haben weniger Kopfschmerzen, können sich besser konzentrieren und die nächste Tasse Kaffee zeigt eine besonders starke Wirkung und man fängt mit der Sucht quasi wieder „bei Null an“.

Wieder nach oben

Bei welchen Krankheiten bzw. wann generell hat der Kaffeekonsum negative Auswirkungen?

In manchen Fällen kann es passieren, dass der Konsum von Kaffee bereits bestehende Krankheiten verschlimmert bzw. weitreichende Folgen hat. Wie oben bereits erwähnt, sollten Frauen die unter dem prämenstruellem Syndrom (PMS) leiden, ihren Kaffeekonsum für die Linderung einiger Symptome zurückfahren. Es gibt allerdings auch noch bekanntere und unter Umständen folgenreichere Situationen, in denen der Kaffeekonsum schädlich sein kann.

Nicht der Konsum von Alkohol und Zigaretten kann die Möglichkeit schwanger zu werden massiv beeinträchtigen. Nach Angaben der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC (Center for Disease Control) nehmen ca. 10 Millionen Frauen hilfe in Anspruch, um ihre Unfruchtbarkeit zu behandeln. Für die Erhöhung der Fruchtbarkeit kommen verschiedenste Verfahren zum Einsatz, die die Chance schwanger zu werden, bei Erfolg erhöhen. Den Frauen wird dabei empfohlen, auf den Konsum von Kaffee zu verzichten, da es Erkenntnisse gibt, nach denen sich der Konsum von Kaffee negativ auf die Möglichkeit schwanger zu werden auszuwirken scheint. BBC Online berichtete, dass der Kaffeekonsum die Chance schwanger zu werden, um bis zu 10% senken könne. Der Grund: Die verschiedenen Bestandteile im Kaffee wirken leicht toxisch auf Spermien und Eierstöcke. Wenn man daher Nachwuchs plant, wäre es sicherlich nicht verkehrt, auf die ein oder andere Tasse Kaffee zu verzichten. Allerdings gibt es auch wieder Ausnahmen: Es gibt schließlich genug Paare die ihren Kinderwunsch realisieren konnten, obwohl sie teilweise enorme Mengen Kaffee trinken. Klar ist nur: Koffein hat eine Auswirkung auf die Fruchtbarkeit, wie hoch dieser ist, ist allerdings nicht abschließend geklärt. Als Grenzwert gelten auch hier wieder: 200 bis maximal 500 mg Koffein am Tag, also ca. 2 bis 4 Tassen Kaffee pro Tag.

Es gibt allerdings auch noch anderen Situationen, in denen der Konsum von Kaffee (besonders aufgrund der hohen Dosen Koffein) schädliche Auswirkungen haben kann. Das wohl bekannteste Beispiel ist wohl der Kaffeekonsum in der Schwangerschaft. Wenn man mit einem Kind schwanger ist, sollte man es sich besonders gut überlegen, größere Mengen Koffein zu sich zu führen. Besonders im Augenmerk liegen normalweise nur die klassischen Drogen Alkohol und Nikotin, allerdings kann auch Koffein die Entwicklung des Kindes maßgeblich beeinflussen. Eine norwegische Studie (Norwegian Mother and Child Cohort Study) an fast 60.000 schwangeren Frauen hat gezeigt, dass das Risiko ein für sein Alter zu kleines und zu leichtes Kind zu gebären, mit dem Verzehr von koffeinhaltigen Getränken ansteigt. Früher gab es die Befürchtung, dass ein hoher Koffeinkonsum zu Frühgeburten führen kann, dies wurde allerdings in der Studie nicht belegt. Wenn die Mutter durchschnittlich 100 mg Koffein am Tag zu sich nimmt, sinkt laut der Studie das Geburtsgewicht um 0,7%, was zwar zuerst als irrelevant erscheinen mag, allerdings ist belegt, dass schwere Neugeborene eine bessere Resistenz gegenüber Krankheiten haben. Welche weiteren Auswirkungen der Koffeinkonsum hat (etwa auf die spätere Entwicklung des Kindes), wurde nicht genau geklärt.

Kaffee in der Schwangerschaft

Kaffee in der Schwangerschaft

Kaffee in der Schwangerschaft

Warum ist allerdings das Trinken von koffeinhaltigen Getränken in der Schwangerschaft problematisch? Normalerweise filtert die Plazenta der Mutter viele Stoffe aus dem Blut der Mutter heraus, bevor das Kind erreichen kann. Dies ist allerdings ebenso wie bei Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen bei Koffein nicht der Fall. Auch bei anderen Drogen kann die Plazenta die schädlichen Inhaltsstoffe nicht herausfiltern und der Drogenkonsum (harter Drogen wie Heroin) hat extreme Auswirkungen auf das Neugeborene. Bekannt ist aber, dass die Föten noch nicht über eigene Enzyme verfügen, die das Koffein abbauen könnten und Koffein reichert sich vor allem im Hingewebe der Föten an. Eine Empfehlung ist daher: Verzichten Sie lieber ganz auf den Konsum von koffeinhaltigen Getränken während der Schwangerschaft. Die WHO empfiehlt schwangeren Frauen, am Tag nicht mehr als 300 mg Koffein zu sich zu nehmen. Allerdings wurde in der norwegischen Studie deutlich, das selbst ein Konsum von 100 mg Auswirkungen auf das Neugeborene hat. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man daher lieber gar kein Koffein zu sich nehmen.

Außerdem sollte man auch den Konsum von Kaffee verzichten, wenn man unter Magen- oder Darmerkrankungen leidet. Die in dem Kaffee enthaltende Chlorogensäure wird während der Röstung des Kaffees freigesetzt und regt im Magen die Produktion von Magensäure an. Während der Röstung werden auch sogenannte Melanoidine freigesetzt, die ebenfalls den Magen reizen können. Ein Resultat dessen kann Sodbrennen sein. Wenn sie bereits negative Erfahrungen mit Kaffee gemacht haben oder gar akut unter Sodbrennen leiden sollten Sie daher den Genuss von Kaffee einschränken bzw. ganz unterbinden. Aufgrund der längeren Röstung aber besonders aufgrund der sehr viel kürzeren Brühzeit empfiehlt sich übrigens der Espresso besonders, da dieser magenschonender ist.

Wieder nach oben

Macht die Milch im Kaffee diesen magenschonender?

Eine sehr interessante Frage. Wie wir bisher bereits erfahren haben, ist Kaffee sehr säurehaltig. Bei einigen Menschen können starke Magenprobleme auftreten, wenn diese Kaffee trinken. Dies ist besonders auf die Chlorogensäure zurückzuführen, welche ein wichtiger Bestandteil des Kaffees ist. Durch spezielle Röstverfahren kann man allerdings den Chlorogenanteil verringern. Besonders wichtig ist dabei eine langsame und relativ schonende Röstung. Wenn Sie also unter kaffeeassoziierten Magenproblemen leiden, sollten Sie Ihren Kaffee lieber von der Rösterei beziehen und dort Wert auf eine langsame Röstung legen. In einer traditionellen Rösterei werden die rohen Kaffeebohnen rund 20 Minuten bei ca. 200 Grad Celsius geröstet, in der industriellen Herstellung von Kaffee setzt man allerdings auf höhere Temperaturen und erreicht dadurch einen wesentlich schnelleren Röstprozess. Industriell hergefertigter Kaffee wird meisten bei Temperaturen um 400 bis 600 Grad Celsius drei bis fünf Minuten geröstet, wodurch sich die Chlorogensäure unter Umständen nicht ausreichend abgebaut werden kann. Was genau bewirkt aber nun die Milch, wenn man diese zusammen mit einem Kaffee trinkt?

Kaffee mit Milch ist schonender für den Magen

Kaffee mit Milch

Kaffee mit Milch

Die Wissenschaft ist sich einig, dass Milch im Kaffee tatsächlich hilft, den Kaffee magenschonender und bekömmlicher zu machen. Die Chlorogensäure im Kaffee reizt die Magenschleimhaut und veranlasst diese, mehr Salzsäure zu bilden. Dies kann unter Umständen dann zu Sodbrennen führen. Wenn der Konsument allerdings Milch in den Kaffee gibt, neutralisiert diese den Großteil der Säure, wodurch auch die Reizwirkung abnimmt. Daher ist es für alle, die unter teilweise starken Magenschmerzen oder Sodbrennen nach dem Genuss einer schwarzen Tasse Kaffee leiden sehr empfehlenswert, Milch in den Kaffee zu tun. Es spielt dabei übrigens keine Rolle, ob es Milch oder Sahne ist bzw. welchen Fettgehalt die Milch hat. Wenn man Milch in den Kaffee gibt, erhält man allerdings noch einen weiteren Effekt, der sehr wohl davon abhängt, wieviel Fett in der Sahne bzw. der Milch enthalten ist.

Wenn man seinen Kaffee gerne mit Mich oder Sahne trinkt, verlängert sich die Resorbtionszeit des Koffeins. Da fettige Speisen und Getränke länger im Magen verweilen, wird auch das Koffein langsamer resorbiert. Der Effekt: Der Benutzer spürt später als sonst den Effekt des Koffeins. Das Koffein wirkt langsamer, gleichmäßiger und weniger schubhaft. Wenn man seinen Kaffee also mit Milch oder Sahne trinkt, wirkt das Koffein im Kaffee auch länger als sonst. Der Grad wird dabei von dem Fettgehalt der Milch bzw. der Sahne bestimmt. Desto fettiger die Milch oder die Sahne ist, desto langsamer wird das Koffein vom Körper aufgenommen und desto länger dauert es auch, bis das gesamte Koffein aufgenommen wurde.

Einen Nachteil hat die Milch im Kaffee allerdings. Wenn man eh schon sensibel auf Milch reagiert, sollte man unter keinen Umständen Milch in den Kaffee tun. Kaffee bzw. Koffein wirkt schon harntreibend und diese Eigenschaft sollte lieber nicht mit einer Laktoseintoleranz kombiniert werden. Wie immer gilt aber: Die Dosis macht das Gift, weshalb man seine „Wohlfühlmenge“ Milch im Kaffee ganz persönlich herausfinden sollte.

Wieder nach oben

Wie lange dauert es bis Koffein wirkt bzw. wie lange braucht der Körper, um Koffein abzubauen?

Wie lange es genau dauert, bis die ersten Symptome des Koffeins eintreten, hängt stark von den Gegebenheiten des menschlichen Körpers ab. Interessant für die Beantwortung dieser Fragen ist allerdings auch, wie genau Koffein im menschlichen Körper wirkt.

Wenn der Mensch wach ist, tauschen die Nervenzellen im Gehirn Botenstoffe aus, wodurch Energie verbraucht wird und als Nebenprodukt Adenosin entsteht. Dieses Adenosin hat die Aufgabe, das Gehirn zu schützen. Adenosin setzt sich dafür auf bestimmte Rezeptoren auf den Nervenbahnen, was ein Signal für die Nervenzelle ist, weniger zu arbeiten. Dadurch entstehen der Schutzeffekt und der wichtige Rückkopplungseffekt: Desto mehr die Nervenzellen arbeiten, desto mehr Adenosin wird ausgeschüttet, was wiederum dazu führt, das die Nervenzellen anfangen, weniger zu arbeiten. Koffein ist von seinem Aufbau dem Adenosin sehr ähnlich, allerdings deaktiviert Koffein beim Andocken nicht den Rezeptor, sondern blockiert ihn vielmehr. Dadurch bekommt die Nervenzelle nicht das Signal, weniger zu arbeiten. Wenn man also einen Kaffee trinkt, arbeitet das Gehirn weiterhin mit voller Leistung.

Fettgehalt im Magen ist ausschlaggebend

Fettgehalt im Magen ist ausschlaggebend

Fettgehalt im Magen ist ausschlaggebend

Wie wir bereits in dem letzten Teil geklärt haben, hat ein Kaffee mit Milch zwei wichtige Auswirkungen. Zum einen ist dieser schonender und bekömmlicher, zum anderen verzögert die Milch aufgrund ihres Fettgehaltes allerdings auch die Aufnahme des Koffeins in den Körper. Wie lange es genau dauert, bis der menschliche Körper Koffein resorbiert, hängt also im Grunde davon ab, wieviel Fett sich im Moment des Trinkens im Magen befinden. Wenn man nach bzw. während dem Essen einen Kaffee trinkt, benötigt der Körper auch eine längere Zeit, um das Koffein zu resorbieren. Normalerweise geht man davon aus, dass Koffein bereits nach 15 bis maximal 30 Minuten komplett resorbiert wurde, allerdings gelten diese Werte auf nüchternen Magen. Wenn man gegessen hat, verlängert sich die Resorptionszeit, bis die maximale Plasmakonzentration erreicht wurde, teilweise erheblich. Wenn man zum Beispiel fettigen Fisch isst (Ölsardinen oder Ähnliches) kann es passieren, dass die Aufnahme erheblich (also Stunden) verzögert wird. Die Bioverfügbarkeit von Koffein ist übrigens sehr hoch (90 bis 100 %). Die Bioverfügbarkeit gibt dabei an, wieviel Prozent eines Stoffes nach Verabreichung auch im systemischen Kreislauf verfügbar ist. Man kann also zurecht sagen, dass man kein Koffein verschwendet, wenn man den Kaffee auf normale Art und Weise zu sich nimmt.

Doch was ist mit koffeinhaltigen Kaugummis? In der Tat ist es so, dass Koffein nicht nur im Magen resorbiert wird. Koffein gelangt generell über die Schleimhäute in den menschlichen Körper. Zum einen also über die Magenschleimhaut, aber eben auch die Mundschleimhaut. Das ist genau das Wirkungsprinzip, nach dem koffeinhaltige Kaugummis funktionieren. Wenn man also lediglich die positiven Auswirkungen des Koffeins spüren möchte und man lieber auf den Geschmack bzw. die eventuellen Nebenwirkungen des Kaffees verzichten möchte, würde es theoretisch ausreichen, den Kaffee einige Zeit im Mund zu behalten und dann auszuspucken.

Ebenfalls sehr interessant ist die Frage, wielange Koffein eigentlich im Körper des Menschen wirkt. Eine Antwort hierauf ist relativ schwierig, da viele Faktoren eine Rolle spielen. Um die Frage genau zu beantworten, sollte man zuerst klären, was der Begriff der Halbwertszeit aussagt. Die Halbwertszeit gibt an, wielange es dauert, bis die Konzentration eines bestimmten Stoffes nur noch halb so hoch ist. Es gibt zum Beispiel Halbwertszeiten für radioaktive Substanzen, die unter Umständen viele Millionen Jahre betragen können. Beim Kaffee ist dem aber (zum Glück) nicht so. Bei gesunden Erwachsenen beträgt die Plasmahalbwertszeit von Koffein ungefähr 2,5 bis maximal 5 Stunden. Einige Studien kommen aber zu dem Ergebnis, dass Koffein noch etwas langsamer abgebaut wird. Für den Abbau des Koffeins ist ein Enzym namens Cytochrom zuständig. Dieses Enzym arbeitet aber je nach Mensch unterschiedlich effizient, weshalb man auch keine genauen Angaben darüber machen kann, wielange Koffein wirklich im Körper verbleibt. Bei einigen Personengruppen ist es aber ein verlangsamter Koffeinabbau bekannt. So ist zum Beispiel der Abbau des Koffeins bei Frauen im Allgemeinen verlangsamt (besonders stark bei schwangeren Frauen) und bei Kindern stark verlangsamt. Bei Neugeborenen beträgt die durchschnittliche Halbwertszeit ganze 82 Stunden, bei schwangeren Frauen 7,5 bis 12,5 Stunden. Frauen benötigen aber auch generell länger, um Koffein abzubauen.

Einen weiteren Einfluss auf die Halbwertszeit des Koffeins haben andere Substanzen wie zum Beispiel das Hormon Östradil, normaler Tabak, oder Antibiotika. Östradil (ein weibliches Hormon, welches auch in der Antibabypille vorkommt) kann den Abbau verlangsamen und ist daher auch der Grund dafür, weshalb Frauen generell länger für den Abbau von Koffein benötigen als Männer. Tabak hat (überraschenderweise) ebenfalls einen Einfluss auf die Halbwertszeit. Raucher benötigen im Durchschnitt nur 2,5 Stunden, bis die Koffeinkonzentration im Blut nur noch halb so hoch ist im Vergleich zum Plasmamaximum und bauen damit Koffein wesentlich schneller ab als Nichtraucher. Das liegt daran, dass Nikotin das Enzym Cytochrom stimuliert (anregt) und dadurch schneller das Koffein binden und abbauen kann.

Insgesamt kann man sagen, dass Koffein relativ schnell wirkt (es sei denn, man hat viel fettreiches getrunken oder gegessen) und auch relativ lange im Körper verbleibt. Die Halbwertszeiten schwanken dabei zwischen 2,5 Stunden (bei männlichen Rauchern) und 82 Stunden (bei Neugeborenen). Koffein resorbiert der menschliche Körper durch Schleimhäute, sei es im Magen oder im Mund.

Wieder nach oben

Ab welchem Alter ist es gesundheitlich unbedenklich, Kaffee zu trinken?

Im letzten Kapitel haben wir bereits aufgezeigt, welche Halbwertszeiten Kaffee im Blut haben kann. Je nach Gewicht, Geschlecht, Alter und vielen weiteren Einflussfaktoren kann es passieren, dass Koffein sehr lange (bis hin zu mehreren Tagen) im Blut verweilen kann. Es gibt daher nicht wenige Eltern die sich berechtigterweise die Frage stellen, ab welchem Alter man eigentlichen Kinden bzw. Jugendlichen das Trinken von Kaffee erlauben darf.

Rein rechtlich gesehen ist die Sachlage relativ klar. Im Jugendschutzgesetz gibt es keine Regelung, ab wann koffeinhaltige Getränke ausgeschenkt werden dürfen. Daher kann jeder eingeschränkt Geschäftsfähige einen Kaffee bestellen. Die eingeschränkte Geschäftsfähigkeit erreicht man übrigens ab dem 7. Lebensjahr. Rechtlich ist es also unbedenklich, wenn ein Barista einer Sieben-jährigen Person einen Kaffee ausschenkt. Allerdings macht das natürlich nur die absolute Minderheit aller Barista. Die meisten schenken dann anstelle eines Kaffees eine hieße Schokolade oder Ähnliches aus.

Dürfen Kinder Kaffee trinken?

Dürfen Kinder Kaffee trinken?

Dürfen Kinder Kaffee trinken?

Warum aber sollte man Kindern noch keine koffeinhaltigen Getränke zu trinken geben? Die Antwort hierauf haben wir bereits im letzten Kapital gegeben. Das Enzym Cytochrom ist für den Abbau des Koffeins verantwortlich. Dieses Enzym allerdings arbeitet unterschiedlich effektiv. Frauen im Allgemeinen benötigen mehr Zeit als Männer, um die gleiche Menge Koffein im Blut abzubauen. Auch bei Kindern ist die Halbwertszeit unter Umständen deutlich erhöht. Bei einem Kind was noch keine 10 Jahre alt ist, sollte man damit rechnen, dass der Körper ca. 10 Stunden benötigt, um die Koffeinkonzentration im Blut auf die Hälfte zu senken. Ein weiterer wichtiger Grund gegen den Kaffeekonsum ist die Tatsache, dass Kinder natürlich über ein wesentlich geringeres Blutvolumen verfügen und daher die Koffeinkonzentration im Blut selbst bei kleineren Mengen Koffein schnell stark ansteigt.

Eine pauschale Aussage kann man leider nicht geben. Studie haben zumindest gezeigt, dass es bei einem normalen Konsum zu keinen ernsthaften Nebenwirkungen kommt. Daher kann man für normale Mengen Koffein (zum Beispiel eine kleine Tasse Milchkaffee mit viel Milch) Entwarnung geben. Allerdings sollte man auch hier auf die Umstände achten: Wieviel wiegt das Kind ungefähr? Wie alt ist es? Gab es bisher einen Koffeinkonsum und wenn ja, wie hat das Kind darauf reagiert? Je nachdem wie diese Fragen beantwortet werden, sollten Sie als Eltern die Entscheidung für sich treffen. Klar ist: Kinder brauchen länger, um Koffein abzubauen. Daher lieber geringere Mengen Kaffee (zum Beispiel einen Milchkaffee mit viel Milch). Ebenso sicher ist aber auch, dass das Koffein im Kaffee zu Entzugserscheinungen führen kann. Es gilt hier also, klar abzuwägen. Eine absolut unbedenkliche Alternative ist übrigens entkoffeinierter Kaffee. Dann kann man seinem Kind einen Milchkaffee ohne Bedenken gönnen.

Eine Altersgrenze nach oben hin gibt es natürlich auch nicht. Auch hier gilt es wieder, auf seinen Körper zu achten und genau abzuschätzen, wie viel man im hohen Alter noch seinem Körper zutrauen kann. Kaffee hat sehr viele positive Auswirkungen, daher sollte man (wenn man gesund leben will) nicht auf den Genuss verzichten. Besonders im Vergleich zu anderen Aufputschmitteln schneidet Kaffee mit Abstand als Bestes ab und sollte daher (wenn man wach bleiben möchte bzw. seinem Körper etwas Gutes tun möchte), das Mittel der Wahl sein.

Wieder nach oben

Wie genau wirkt sich der Kaffeekonsum bei Sportlern aus?

Besonders im Sportbereich wird der bewusste Einsatz von Koffein im Kaffee immer beliebter. Das hat mehrere Gründe. Es gibt relativ viele positive, aber auch einige negative Auswirkungen des Kaffeekonsums auf den menschlichen Körper, besonders wenn man den bewussten Einsatz im Sport mit in die Rechnung einbezieht.

Kaffee gilt als harntreibend. Besonders Menschen, die keinen Kaffeekonsum gewöhnt sind, kennen diesen Effekt sehr gut. Allerdings sollte man auch Entwarnung geben: Kaffee gilt seit neusten Studien nicht mehr als dehydrierend. Kaffee kann die Harnbildung fördern, der fiese Wasserräuber ist es allerdings nicht. Um allerdings ganz sicher zu gehen, lieber zum Kaffee noch einen extra großen Schluck Wasser trinken.

Die positiven Seiten des Kaffees werden vor allem dann deutlich, wenn man die Alternativprodukte genauer betrachtet. Energydrinks enthalten viel Zucker, wesentlich mehr Kalorien und wesentlich weniger Koffein (auf 100 ml Getränk). Zudem ist Kaffee ein hundertprozentiges Naturprodukt, was man wohl von keinem Energydrink auf dem Markt behaupten kann. Es gibt für die positiven Seiten des Kaffeekonsums relativ viele Studien, die eine positive Wirkung bestätigen.

Das im Kaffee enthaltende Koffein regt den Kreislauf stark an, wodurch der Konsument tendenziell höhere Leistungen abrufen kann. Die Herzfrequenz steigt leicht an und verdrängt die Müdigkeit. Das ist besonders dann nützlich, wenn man entweder morgens laufen gehen möchte oder abends nach der Arbeit noch in ein Fitnessstudio möchte. Bereits die physiologischen Auswirkungen auf den menschlichen Körper sind beachtlich, wichtiger sind allerdings in unseren Augen die psychischen Auswirkungen. Koffein verdrängt die Müdigkeit, wodurch die Konzentration und Fokussierung steigt. Aufgrund der höheren Herzfrequenz kann mehr Blut durch die Adern gepumpt und so die Muskeln besser mit Sauerstoff versorgt werden. Man ist konzentrierter im Training, wovon natürlich die Ausführung der Bewegungen profitiert. Die positiven Auswirkungen des Koffeins für Sportler sind mittlerweile sogar durch verschiedene Studien bestätigt worden.

In einer Studie wurden die Probanden während des Trainings ohne und später unter Koffein beobachtet und die Gewichte sowie die geschafften Wiederholungen notiert. Tatsächlich stieg die Satzlast wenn die Probanden Koffein zu sich nahmen signifikant an. Und das beim Bankdrücken, Kreuzheben und Kniebeugen. Die positiven Effekte sind bei Ausdauerathleten allerdings noch stärker.

Kaffee als Leistungssteigerer?

Kaffee und Koffein im Sport

Kaffee und Koffein im Sport

Trinkt man vor dem Training einen Kaffee, steigert das die Leitungsfähigkeit beim Standradfahren um 51 % um beim Laufen auf einem Laufband um 44 %. Wenn also weniger unter den negativen Effekten des Koffeins betroffen ist, kann man auf ganz legale Art und Weise seine Ausdauerfähigkeit erhöhen. Ein Grund dafür ist, dass die Kombination aus Adrenalin (das beim Sport ausgeschüttet wird) und Koffein sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken und der Athlet daher länger leistungsfähig bleiben kann. Eine Studie von amerikanischen Sportwissenschaftlern hat aber noch eine weitere Fähigkeit des Kaffees offengelegt: Muskelschmerzen werden durch den Konsum von Kaffee verringert.

Wer nach dem Training ein bis zwei Tassen Kaffee trinkt, verringert seine Chance Muskelschmerzen zu erleiden, erheblich. Allerdings sollte natürlich gerade Athleten die spät abends trainieren damit sehr vorsichtig umgehen, da sich der Effekt umdreht, wenn man nicht genügend schläft und seinem Körper die benötigte Regenerationszeit vorenthält.

Einige Tipps sollte man allerdings berücksichtigen, wenn man seinen Körper mithilfe von Koffein tatsächlich „auf die Sprünge helfen möchte“. Den Kaffee sollte man 30 bis 45 Minuten vor dem Training zu sich nehmen, damit der Effekt möglichst schon beim Anfang des Trainings einsetzt. Zudem sollte man natürlich vor dem Training genügend Wasser zu sich genommen haben. Die dehydrierende Wirkung von Kaffee wurde zwar widerlegt, dennoch benötigt der Körper natürlich große Mengen Wasser, wenn Höchstleistungen gefordert werden. Die Wirkung des Koffeins ist übrigens dann besonders groß, wenn man Koffein nicht jeden Tag zu sich nimmt. Setzt man hingegen Koffein taktisch klug vor jedem Training ein und entwöhnt sich wieder wenn man nicht trainiert (zum Beispiel, wenn man wegen einer Krankheit keinen Ausdauersport betreiben kann), erhöht das die Wirkung stark.

Wenn man möglichst effektiv trainieren möchte, sollte man sicher immer an die professionellen Athleten halten. Befragungen haben ergeben, dass drei von vier Olympiaathleten Koffein strategisch in den Trainings- bzw. Ernährungsplan integriert haben. Kein Wunder, schließlich stand Koffein sogar bis 2004 noch auf der Doppingliste und die weitreichenden positiven Effekte helfen den Athleten, ihre maximale Leistung auf dem Punkt abzurufen. Koffein sollte daher im Sport eingesetzt werden; egal ob im Amateur-, Halbprofi- oder Profibereich.

Wieder nach oben


Bildnachweise:
1. Hand mit Kaffee: © Gajus – Fotolia.com
2. Kaffeetassen: © bonninturina – Fotolia.com
3. Muntermacher: © vasakna – Fotolia.com
4. Schlafstörungen: © Photographee.eu – Fotolia.com
5. Schwangerschaft: © Alena Ozerova – Fotolia.com
6. Kaffee mit Milch: © Foto-Arth – Fotolia.com
7. Magen: © nerthuz – Fotolia.com
8. Mädchen mit Kaffee: © Alena Ozerova – Fotolia.com
9. Kaffee & Sport: © Valeriy Velikov – Fotolia.com

Author: