Kaffee ist ein Volksgetränk – während er vor hundert Jahren noch den gehobenen Kreisen der Gesellschaft vorbehalten war, ist spätestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts der Kaffee aus dem Alltag der Deutschen nicht mehr wegzudenken.

Doch wie sieht es mit dem deutschen Kaffeekonsum im Vergleich zu anderen Ländern aus? Trinken die Italiener tatsächlich so viel Kaffee, wie man es vermuten würde? Und welches Land führt überraschend die Liste der größten Kaffeekonsumenten an?

Diese Fragen haben wir uns gestellt und wollen sie im Folgenden beantworten – verlassen können wir uns dabei unter anderem auf Statistiken, mit denen der durchschnittliche Kaffeekonsum in ausgewählten Ländern erfasst wurde.

Die Geschmäcker sind verschieden

Der Kaffeeverbrauch wird an dieser Stelle in verbrauchten Kilogramm Kaffee verglichen – natürlich kommt es hier auch darauf an, welche Kaffeespezialität im entsprechenden Land besonders gern und häufig getrunken wird.

In Ländern wie Ungarn oder – ganz klassisch – Italien wird etwa besonders gern Espresso getrunken, während die Türken ihren löslichen Kaffee lieben und die Deutschen noch immer gern auf einen guten Filterkaffee zurückgreifen.

Die Menge an verbrauchtem Kaffee zeigt deshalb nur, wie viel Kaffee jeweils getrunken wird – wie oft jedes Völkchen zur Tasse greift, lässt sich daraus leider nur grob vermuten.

Im Norden Europas trinkt man besonders viel Kaffee

Group of young people

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Wer hätte das gedacht – Spitzenreiter in Europa sind die Finnen, die mit durchschnittlich gut 12 Kilo Kaffee pro Kopf und Jahr deutlich auf Rang 1 liegen. Und auch in Norwegen trinkt man mit rund 9 Kilo pro Jahr besonders gerne Kaffee, so dass Skandinavien deutlich vor dem europaweiten Durchschnitt von knapp 5 Kilo liegt.

Deutschland liegt im Mittelfeld und mit 7 Kilo Kaffee pro Bundesbürger immer noch deutlich über dem EU-Durchschnitt.

Interessant ist auch, dass das Kaffeeland schlechthin, nämlich Italien, mit rund fünfeinhalb Kilo Kaffee pro Kopf und Jahr nur knapp über dem Durchschnitt liegt – das kann aber natürlich auch damit zusammenhängen, dass die Italiener gerne ab und an einen guten Espresso genießen und ihren Kaffee nicht wie andere Nationen als schlichten Wachmacher sehen.

Nicht mehr nur Pulver – der Kaffeekonsum verändert sich

Während vor einigen Jahren der Kaffee noch besonders häufig mit gemahlenem Kaffeepulver aus dem Supermarkt aufgebrüht wurde, gibt es heute eine Entwicklung in zwei Richtungen zu sehen:

Auf der einen Seite hin zu Pads und Kapseln, die besonders schnellen und einfachen Kaffeegenuss versprechen. Auf der anderen Seite allerdings stehen auch immer mehr Kaffeeliebhaber, die ihre Bohnen selbst mahlen und mit Hingabe am perfekten Kaffee tüfteln – das klassische Kaffeemehl aus dem Laden um die Ecke wird aber wohl dennoch weiterhin seinen berechtigten Platz behalten.

In Sachen Kaffeekonsum überraschen die nordischen Länder mit ihrem hohen Verbrauch ebenso wie die Italiener, die unerwartet wenig Kaffee konsumieren. Dabei sind allerdings die Kaffeekulturen der Länder auch vollkommen verschieden, was sich in der unterschiedlichen Menge ausdrückt – wir Deutschen mit unserer Vorliebe für Filterkaffee liegen dabei im oberen Mittelfeld.

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